Dornröschen

Es war einmal ein Königreich, das hieß Mapapama. In ihm lebten ein König und eine Königin mit ihrem kleinen Hofstaat und den Bewohnern ihres Reiches. Man schrieb das Jahr drei nach Einführung des Sonnenzeit im Reiche Mapapama. Jeden Morgen gab der König eine Audienz, und jeden Morgen mußte die Königin weinen, wenn sie von den Geburten in ihrem Reich erfuhr, denn das Königspaar selbst wünschte sich sehnlichst ein Kind, hatte aber noch keines bekommen.
Da kam ein Frosch und weissagte der Königin, daß sie binnen eines Jahres ein Kind haben werde. Der Frosch behielt recht: Im Jahre vier nach Einführung des Sonnenzeit wurde dem Königspaar ein Kind geboren. Alle wurden zum Freudenfest eingeladen, nur die drei Feen des Reiches nicht. Sie erschienen aber dennoch, zwei von ihnen sehr erzürnt, und prophezeiten, daß sich bis zu ihrem 15. Lebensjahr die Königstochter an einer Spindel stechen und tot umfallen werde. Die dritte Fee milderte die Verwünschung, daß das Kind nicht sterben, sondern nur in ein hundertjährigen Schlaf fallen sollte.
Alle Spindeln wurden aus dem Land entfernt. Das 15. Geburtstagsfest des Kindes wurde vorbereitet, da geschah es: Eine alte Frau spann im Turmzimmer der Burg. Dahin schlich aus Neugier die Königstochter und stach sich mit der Spindel in den Finger. Sie schlief ein, und mit ihr das gesamte Hofstaat, auch der Koch, der dem Küchenjungen gerade eine Ohrfeige geben wollte.
Das Schloß wuchs mit einer Dornenhecke zu.
Doch dann kam, im Jahre 119 nach Einführung der Sonnenzeit, ein Prinz aus dem Königreich Opapaoma daher, drang durch die Dornenhecke, küßte Dornröschen wach -
und wenn sie nicht gestorben sind...