Manongahila

Manongahila ist ein alter Felsen. Von außen unscheinbar, grau und braun, alt und vernarbt. Aber in seinem Innern, wenn er sich öffnet, leuchtet, schimmert und glimmert ein großes facettenreiches Kristall, das mehrere Gesichter hat. Je nach Notwendigkeit wendet Manongahila das Gesicht nach vorn, das zur Lage des Geschehens paßt. Der alte, weise Manongahila hat schon viel erlebt, er ist mit Umweltgiften besprüht worden, daher seine Narben, aber es soll noch schlimmer kommen: er soll ganz verschwinden, er soll gesprengt werden, um einer Straße Platz zu machen. Herr Reißer und Herr Bauer, zwei Landvermesser und Straßenplaner, sind schon dabei, die neue Straße zu vermessen. Aber die beiden haben ihre Berechnung ohne den weisen Manongahila gemacht, vor allem aber ohne Wappatomakka, das Menschenkind, das die Bäume und Blumen der Gegend aufgezogen haben. Wappatomakkas beste Freunde sind eine Sonnenblume, Halax, und Ciketin,eine Königin der Nacht. Sie helfen Wappatomakka, Herrn Reißer und Herrn Bauer erheblich zu irritieren. Die Sonnenblume kann nämlich Tag werden lassen, die Königin der Nacht kann die Nacht machen. Und diese Fähigkeiten setzen die beiden gemeinsam mit Wappatomakka auf witzige Weise je nach Lage ein. Schließlich lassen sie die beiden Planer einen Traum sehen, der ihnen zeigt, was hier geschehen wird, wenn die Straße einst fertig sein sollte... Und sicher wird hier nicht zuviel verraten, wenn man sagt, daß dieser Traum seine Wirkung nicht verfehlt...





Ich bin Manongahila. Es ist ganz selten, daß ich zu jemandem spreche.
Heute tue ich es.
Heute spreche ich zu Euch,
Ihr Menschen aus ferner Zeit.
Ich erzähle Euch eine alte, alte Geschichte,
aus ferner, ferner Zeit, die für Euch wie heute ist.
Ich erzähle Euch eine Legende,
die noch immer nicht zu Ende.
Es ist das Märchen von Manongahila,
Wappatomakka und seinen Freunden.